Live long and prosper! Frank in seiner Dienststelle in der Stadtverwaltung Köln.
Foto: privat

Ich bin der Frank Dethlefsen. Ich bin Verwaltungsangestellter bei der Stadtverwaltung Köln, mittlerweile seit über 35 Jahren. Seit zwölf Jahren bin ich dort als freigestellter Personalrat tätig.

Ich engagiere mich in der Tarifrunde, weil es unbedingt notwendig ist. Wir haben bisher nie etwas geschenkt bekommen. Und für das, was wir im öffentlichen Dienst leisten, werden wir hinten und vorne nicht adäquat bezahlt. Wenn ich da nur mal an die ganzen pflegenden Berufe oder an den Bereich der Ausbildung, Lehrer denke, was da alles geleistet und wie das vergütet wird. Da muss dringend etwas passieren.

Die Löhne im öffentlichen Dienst reichen hinten und vorne nicht

Beispiel Kitas: Die Damen und Herren, die gehen mit zweieinhalbtausend Euro nach Hause. Wie soll ich damit eine Familie ernähren? Das geht nicht. Das muss angeglichen werden. Wir sind der Staat – der öffentliche Dienst. Wir sind dafür da, dass alle Menschen in Deutschland ihrer Tätigkeit, ihrem Leben nachkommen können. Da müssen wir doch selbst davon leben können. 

Also ich wünsche mir von meinen Kolleginnen und Kollegen, dass sie für ihre Forderungen einstehen, dass sie sich ihres Wertes bewusstwerden, den sie in ihrer täglichen Arbeit für diese Gesellschaft leisten. Egal, ob das jetzt in Köln oder Nordrhein-Westfalen oder in der ganzen Bundesrepublik ist, wir leisten etwas. Und wenn ich nicht weiß, was ich wert bin, dann bin ich auch mit wenig zufrieden.

Wir sind es wert im öffentlichen Dienst …

Meine Botschaft an die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen ist, sich darüber bewusst zu werden, was ihre Beschäftigten alles leisten für die Bevölkerung, für das, was den Staat ausmacht, das Land ausmacht, die Kommune ausmacht. Kein Oberbürgermeister schreibt irgendwelche Pässe oder so was. Wir, die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, wir stehen in den Kitas, wir stehen in den Grünanlagen, wir halten die Opernhäuser in Gange. Also Arbeitgeber, denkt daran, eure Beschäftigten brauchen Geld, um ihr Leben leben zu können.

Wir haben uns im öffentlichen Dienst personalmäßig kaputtgespart. Wir haben nicht mehr genügend Pflegepersonal in den Krankenhäusern, in den Kitas, in den Schulen. Wer wird heute noch Lehrer*in? Das möchte niemand mehr, weil sich niemand mehr diesen Stress für ein Hungergehalt antun möchte. Da kann ich die Kolleg*innen verstehen, vor allem die jungen, die sich nicht in eine Berufsausbildung begeben wollen, wo sie von vornherein bis zu ihrem Berufsende, bis zur Rente knapsen müssen. Das ist keine Aussicht auf ein erfülltes Leben mit einem erfüllenden Beruf.

Du willst auch aktiv werden? – Hier kannst du dich an der Tarifrunde im öffentlichen Dienst 2023 beteiligen

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