»Wir sind die Mehrheit!«
Die Mehrheit der nicht-ärztlichen Beschäftigten der Kölner Uniklinik ist jetzt ver.di-Mitglied. Die Krankenpflegerin Rosa Hense berichtet, wie die Aktiven das geschafft haben.

Foto: Daniel Behruzi
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Die Mehrheit der nicht-ärztlichen Beschäftigten der Kölner Uniklinik ist jetzt ver.di-Mitglied. Die Krankenpflegerin Rosa Hense berichtet, wie die Aktiven das geschafft haben.
Alle Fotos Kay Herschelmann
Aydan, Hansi, Angela und Anika begleiten als ehrenamtliche Mitglieder – zusammen mit weiteren gewählten Kolleg*innen – in der Verhandlungskommission die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst – live vor Ort, um die Interessen „ihrer“ Berufe zu vertreten.
Auch in dieser separaten Runde für die Sozial- und Erziehungsdienste, in der es nicht um Gehalt, sondern um Entlastung und Aufwertung ging, waren sie ganz nah an den Verhandlungen dran. Hier geben sie ihre persönliche Einordnung des aktuell erreichten Tarifabschlusses. Aber auch unsere aktiven Mitglieder in der Fläche, die in der Tarifrunde gestreikt haben, haben wir nach ihrer Meinung zum Tarifergebnis befragt.
Ich bin Roland, 52 Jahre alt und arbeite beim Kreis Lippe / Ostwestfalen in der Abteilung Bevölkerungsschutz als Notfallsanitäter. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Auf dem Rettungswagen bin ich jetzt seit ungefähr 25 Jahren.
Angestellt bin ich bei der Kommune, aber der Betreiber des Rettungsdienstes ist der Landkreis. Im gesamten Kreis sind wir – mit allen Rettungswachen auch in den Kleinstädten drum herum – insgesamt knapp über 120 Leute.
Alle Fotos von Kay Herschelmann
Gestern Morgen startete die dritte Runde der Tarifverhandlungen für den Sozial und Erziehungsdienst. Die Corona-Zahlen sinken – und deshalb war es endlich wieder möglich, dass um die 1000 Kolleg*innen aus Berlin und Brandenburg sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die im Übrigen von ihren Trillerpfeifen regen Gebrauch machten, in einem großen Demozug Richtung Kongresshotel in Potsdam zogen, wo die Verhandlungen stattfinden.
Mehr lesenMein Name ist Ina, ich bin 55 Jahre alt und arbeite seit 33 Jahren bei einem Blinden- und Sehbehindertenverein. Dort betreue ich schwerstmehrfachbehinderte Erwachsene, die zudem blind oder sehbeeinträchtigt sind. Das ist ein sehr sensibler Bereich. Insgesamt betreibt der Verein fünf Wohneinheiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und zwei Werkstätten. Ich bin langjährige Teamleiterin und teilweise freigestellte Betriebsrats-Vorsitzende.
Mehr lesenMein Name ist Brit, ich bin 43 Jahre alt und arbeite seit 10 Jahren als Erzieherin in der Kindertagesstätte einer Hamburger Stiftung. Seit vier Jahren bin ich in einer integrativen Kita-Gruppe tätig. Ebenfalls vor vier Jahren wurde ich in den Vorsitz der Mitarbeiter*innenvertretung gewählt und bin teilweise freigestellt. Ab Mai diesen Jahres bin ich aber wieder in Vollzeit bei den Kindern.
Unsere Stiftung ist der Diakonie zugeordnet, wir gehören damit zu den wenigen Anwendern der Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Die aktuelle Tarifrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst betrifft uns somit nicht direkt, aber sie setzt Standards für die gesamte Branche und so profitieren wir auch von einem guten Abschluss, nur etwas später. Bisher hat die Arbeitsrechtliche Kommission einige Zeit nach einem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst unsere Gehälter immer nach oben korrigiert. Sonst würden viel zu viele Beschäftigte zur kommunalen Konkurrenz abwandern
Mehr lesenVon Conny Berger, Leiterin Kommunikation in der ver.di Bundesverwaltung
English and Ukranian texts below
Olga Losynska (34 Jahre jung) arbeitet im Moment im vierten Stock der ver.di-Bundesverwaltung – da, wo auch unsere ver.di-eigene Abteilung für die Seeleute Quartier hat. Um ukrainische Seeleute und Hafenarbeiter kümmert sich Olga. Sie kommt aus Odessa, der größten Hafenstadt der Ukraine. Auch der Hamburger Hafen, die HHLA, hat dort riesige Anlagen und wickelt über das Schwarze Meer wesentliche Bestandteile seiner Geschäfte ab.
Olga hingegen kümmert sich um die Menschen, die diese Geschäfte über den internationalen Schiffsverkehr erst möglich machen, indem sie über die Einhaltung von internationalen Tarifstandards wacht.
Ich bin Julia, 38 Jahre alt und Sozialpädagogin. Ich arbeite im Bereich Ambulant Begleitetes Wohnen bei einem Freien Träger. Im Rahmen unseres Konzepts begleite ich einzelne erwachsene Personen mit Behinderung in ihrem Alltag. Dafür vereinbare ich jeweils individuelle Termine mit ihnen. Ich habe also keine klassischen Acht-Stunden-Dienste wie beispielsweise im stationären Wohnen, sondern kann meine Termine auch mal etwas schieben. Hinzu kommt, dass ich als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende teilweise freigestellt bin und meine Betriebsratstätigkeit gut in meine Arbeitsabläufe einbauen kann.
Mehr lesenMein Name ist Lisa, ich bin 39 Jahre alt, ausgebildete Ergotherapeutin und arbeite mit Menschen mit Behinderungen. Ich bin bei einer Werkstatt als Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung angestellt. Im Berufsbildungsbereich betreue ich Teilnehmer*innen zwei Jahre lang bei ihrer beruflichen Bildung.
In meiner Abteilung lernen meine Teilnehmer*innen allerlei Bürotätigkeiten wie das Vorprüfen von Rechnungen, Buchrücken abzuschreiben und Bücher zu digitalisieren. Zusätzlich habe ich noch eine Fachleitungsstelle für ein Rehabilitations-Planungselement im Haus und arbeite im Rahmen dieser Stelle am Konzept unserer Einrichtung mit.
Mehr lesenMein Name ist Sina, ich bin 31 Jahre alt und Erzieherin in Hannover. Seit zehn Jahren arbeite ich im Kindertagestättenbereich in einer großen Einrichtung, die insgesamt ca. 100 Kinder besuchen. Dort betreue ich Kleinkinder zwischen eins und drei. Seit März 2020 bin ich ordentliches Mitglied im Personalrat und bin teilweise freigestellt. Für mich stand fest, dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten möchte …
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