Diesen Satz hört man von begeisterten Gewerkschafter*innen immer wieder: „Gewerkschaft lebt vom Mitmachen“ – Doch was heißt das eigentlich ganz genau? Wie und wo kann man überhaupt „mitmachen“? Eine große Mitglieder-Organisationen wie ver.di bietet dir eine Menge Möglichkeiten sich einzubringen: Vom eher unregelmäßigen, aber trotzdem verdammt wichtigen Engagement zu Tarifverhandlungen bis hin zum Ehrenamt auf der ganz großen gewerkschaftlichen Bühne wirst du zum entscheidenden Teil für den Erfolg von ver.di. Und hier bist du genau richtig, wenn du erfahren willst, wie’s geht – über TaBos, VLs und JAVen …

Tarifrunden: In deinem Betrieb kommt es auf dich an!

Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne: Das sind die Ziele von Gewerkschaften. Und jetzt bist du gefragt. Denn sobald in deinem Betrieb Tarifverhandlungen anstehen, kannst du Gesicht zeigen. Nimm an aktiven Mittagspausen oder anderen Aktionen teil, die ver.di begleitend zur Tarifrunde organisiert. Damit stärkst du den ver.di-Verhandlungsführer*innen während der Tarifgespräche ordentlich den Rücken. Falls sich die Tarifparteien trotzdem nicht einigen können: Beteilige dich unbedingt an den Streiks, sobald du dazu aufgerufen wirst. 

Je geschlossener du und deine Kolleg*innen auftreten, desto entschlossener können eure Verhandlungsführer*innen die Tarifgespräche führen. Übrigens springt ver.di finanziell ein, wenn die Zeichen auf Streik stehen. Das Zauberwort für ver.di-Mitglieder heißt Streikgeld. In den Mitgliederbefragungen, die auf das Verhandlungsergebnis folgen, hast du dann das Wort. Du kannst bestimmen: Stimmst du für das gemeinsam erkämpfte Tarifergebnis oder nicht?

Apropos Tarifverhandlungen: In der aktuellen Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen kannst du die Tarifkampagne in deinem Betrieb oder deiner Arbeitsstätte aktiv vorantreiben. Und zwar als Tarifbotschafter*in (TaBo). Klar, dafür brauchst du die Unterstützung deiner Gewerkschaft und die bekommst du auch: Du bist in eng in die Organisation eingebunden, im Dialog mit der Bundestarifkommission und den Verhandlungsführer*innen erhältst regelmäßig direkte Infos zum Verhandlungsstand. 

Du willst noch ein bisschen mehr Dynamik? Kein Problem! Dann erkundige dich mal nach den Vertrauensleuten (VLs) in deinem Betrieb und lass dich zur Wahl aufstellen. So wirst du zum Gesicht der Gewerkschaft in deinem Betrieb. Als Vertrauensfrau oder Vertrauensmann bist für deine Kolleg*innen die Schnittstelle zu ver.di. Eine echt verantwortungsvolle Aufgabe. Denn du bist der oder die erste Ansprechpartner*in, erfährst wo deine Kolleg*innen der Schuh drückt und kannst direkt mithelfen, die Abläufe in deinem Betrieb zu verbessern. Mit diesem Wissen fährst du auf Konferenzen oder Seminare und tauscht dich mit anderen VLs und Gewerkschafter*innen aus. So trägst du unmittelbar zu den demokratischen Prozessen und Entscheidungen in ver.di bei. 

Wetten, in ver.di findest du dein Herzensthema?!

ver.di ist mehr als nur eine Tarif-Maschine. Wir sind so vielfältig wie unsere Mitglieder und bewegen auch wirtschafts- und sozialpolitische Themen. Über die Grenzen deines Betriebs hinweg kannst du dich in den verschiedensten Gruppen und Initiativen in ver.di einbringen. Wenn du dich zum Beispiel für die Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen einsetzen willst, findest du in ver.di jede Menge Gleichgesinnte. Ganz egal, ob du dich gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*-Menschen oder für gleiche Rechte für Migrant*innen in der Arbeitswelt engagieren willst. Projektgruppen und Aktiven-Gruppen gibt es auf allen Ebenen von ver.di. Vom Bezirk, über den Landesbezirk bis zur Bundesebene. Sie machen sich beispielsweise stark für die Interessen von Schwerbehinderten und Erwerbslosen oder arbeiten offensiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Dein politisches Engagement, in ver.di findet es nicht nur Gehör, wir dienen dir auch als Sprachrohr. Denn als große Gewerkschaft, als Organisation von vielen Aktiven, werden wir gehört und können gemeinsam Einfluss nehmen.

Übrigens sehen wir unsere Arbeitskämpfe auch „im großen Zusammenhang“! Gerade haben wir uns für die anstehende Tarifrunde im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) mit Fridays for Future zusammen getan. Warum? – Deutschland braucht die Klimawende und die kommt nur mit einem gut funktionierenden ÖPNV. Die öffentlichen Transportunternehmen benötigen bis 2030 aber 100.000 neue Beschäftigte, um diese Aufgabe zu stemmen. Leider sind die Arbeitsbedingungen aber so unattraktiv, dass sich nur wenige bewerben. Durch einen zunehmenden Personalmangel bei den „Öffis“ sind also auch die Klimaziele gefährdet. Hier könnt ihr mehr über die gemeinsame Kampagne lesen.

Jugend-Netzwerke in ver.di: ein riesiger Think-Tank

ver.di, nur irgendwie krasser! Das ist die ver.di Jugend. Sie ist genauso demokratisch, aber eben jünger, vorwitziger und manchmal vielleicht ein klitzekleines bisschen schneller. Denn sie ist in den Sozialen Medien zu Hause, gut vernetzt und hat Bock etwas zu verändern. In diesem Land und in den Betrieben. Und: Sie sind viele, denn sie vernetzen über 100.000 junge Menschen. Zum Beispiel auf InstagramTwitter und Facebook. Check doch auch mal den Hashtag #tarifrebellion! Da siehst du, was die ver.di Jugend zur aktuellen Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen auf die Beine stellt und erfährst, wie du selbst zur Tarifrebell*in wirst.

Es gibt zudem eine echt gute Möglichkeit, um sich zu engagieren: unsere JAV-Netzwerke. Das sind die Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Betrieben. Sie werden von den Azubis gewählt, ähnlich wie Betriebsräte, und machen sich in ihren Betrieben für gute Ausbildungsbedingungen stark. ver.di- JAVen tauschen sich bundesweit aus, teilen spezielles Wissen genauso wie Alltagserfahrungen. Du kannst selbstverständlich ein Teil des Netzwerks werden

Mit der Trainingsreihe „Empower“ gibt die ver.di Jugend dir übrigens gerne Starthilfe, wenn du mit anderen ins Gespräch kommen und sie für deine Idee und Themen begeistern willst! Also: Aktiv werden und anmelden! 

Bei ver.di bestimmen die Mitglieder

Du hast dich manchmal gefragt, wer bei ver.di eigentlich die Entscheidungen trifft? Die Antwort ist einfach: die Mitglieder. Denn aus euren Reihen werden die ehrenamtlichen Mitglieder des Gewerkschaftsrats gewählt. Und der Gewerkschaftsrat hat richtig Power. Denn er bestimmt die Ziele von ver.di und kontrolliert auch die Arbeit des Bundesvorstands. In der Zeit zwischen den ver.di- Bundeskongressen ist der Gewerkschaftsrat das höchste Organ von ver.di. Und damit stehen ehrenamtliche ver.di-Mitglieder an der Spitze der Gewerkschaft. Im Gewerkschaftsrat sitzen Vertreter*innen der einzelnen ver.di-Landesbezirke und aller Fachbereiche. Außerdem sind hier auch die Frauen, die jungen Erwachsenen, die Senior/innen und die anderen Personengruppen in ver.di repräsentiert. 

Aber natürlich kann nicht jedes Mitglied sofort im Gewerkschaftsrat einsteigen. Das ist bei gut zwei Millionen ver.di-Mitgliedern einfach nicht drin. Deshalb ist dein Engagement im Betrieb, im ver.di-Ortsverein und in Aktiven- oder Projektgruppen so unheimlich wichtig. Denn deine Stimme hat Gewicht, deine Ideen sind gefragt, deine Wünsche sind von Bedeutung. Was in den Betrieben und Ortsvereinen diskutiert und beschlossen wird, bringen Delegierte bei den Bezirks- und Landesbezirkskonferenzen von ver.di ein. Und von dort aus werden Fragen, die für die ganze Organisation von Bedeutung sind, weitergegeben.

Im ehrenamtlich besetzten Gewerkschaftsrat und auf dem alle vier Jahre stattfindenden ver.di-Bundeskongress werden diese Fragen dann entschieden. Hier sind diese Entscheidungswege nochmal gut erklärt. Und wer weiß, vielleicht gehörst du zur gewählten Delegation für die nächste Konferenz, weil du dich schon lange für deine Kolleg*innen stark machst?! 

Aller Anfang liegt im Bezirk

Wenn du dich jetzt wissen möchtest, welche Projektgruppen es in deinem ver.di-Bezirk überhaupt gibt, wende dich einfach an deine*n Gewerkschaftssekretär*in vor Ort. Das Gleiche gilt übrigens, wenn du dich fragst, ob es schon eine JAV, VLs oder TaBos in deinem Betrieb gibt oder wenn du gerne selbst eine Aktiven-Gruppe gründen möchtest. Die Kolleg*innen vor Ort versorgen dich mit allen nötigen Details. Und eins versprechen wir dir: ver.di ist auch in deiner Nähe

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