Vom 17. bis zum 23. September 2023 findet in Berlin der sechste ver.di Bundeskongress statt. Rund tausend unserer Mitglieder, ein Querschnitt durch die Organisation, werden zusammenkommen, viel diskutieren und die Weichen dafür stellen, wie sich ver.di in den nächsten vier Jahren politisch und gesellschaftlich aufstellt.

Sie wählen Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat und entscheiden über 1000 Anträge. Sie sind ehrenamtliche Aktive aus allen Berufsgruppen, die sich in ver.di organisieren. Zwei von ihnen, Holger und Pauline, stellen wir euch vor.

Pauline Kracht ist Studentin und arbeitet nebenbei für einen Weiterbildungsträger. Ursprünglich ist sie gelernte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Sie ist außerdem stellvertretende Bundesfachbereichs-Vorsitzende und Delegierte für den ver.di Bundeskongress

Ich bin Pauline. Ich bin ver.di-Mitglied, weil ich daran glaube, dass wir die Welt verändern können, wenn wir uns gemeinsam organisieren. Wir brauchen starke Gewerkschaften, um für ein gutes Leben für alle zu kämpfen.

Pauline: Umverteilung sehe ich als zentrales Thema

In den nächsten vier Jahren wird es aus meiner Sicht vor allem um die Frage von Umverteilung gehen – von reich zu arm. An dieser Frage von Reichtumsverteilung hängen so viele weitere Themen: Klimapolitik, aber auch soziale Teilhabe, die sich wiederum aufs Demokratieverständnis auswirkt – die Frage: Kann ich mir Demokratie überhaupt leisten? Deswegen wird es aus meinet Sicht darum gehen, dass wir dieses Thema im Rahmen unserer Tarifpolitik angehen und so etwas in diese Richtung bewegen.

ver.di Bundeskongress als Gemeinschaftserlebnis

Mein Herzensthema beim Bundeskongress ist die Vernetzung und das Treffen mit all den großartigen Kollegen und Kolleginnen, mit denen ich gemeinsam organisiert bin. Ich freue mich darauf, mit ihnen zu entscheiden, für welche Themen wir gemeinsam in den nächsten vier Jahren kämpfen wollen.

Mein Thema, für das ich kämpfe in den nächsten vier Jahren, ist die Frage von Arbeitszeitverkürzung. Deswegen bin ich damals in meiner Ausbildung in ver.di eingetreten. Ich glaube, dass die Zeit reif ist, das Thema anzugehen.

Am eigenen gewerkschaftlichen Engagement wachsen
Holger Sterzenbach ist Delegierter für den ver.di Bundeskongress 2023.
Holger Sterzenbach ist Delegierter für den ver.di Bundeskongress 2023. Von Beruf ist er Diplombibliothekar und hat lange Jahre Hochschulbibliotheken geleitet, zuletzt an der HAW Hamburg, einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit 17.000 Studierenden und 1.400 Mitarbeitenden.

Seit 2014 ist er freigestellter Personalratsvorsitzender an der HAW. Gewerkschaftspolitisch engagiert er sich im Fachbereich C in der ver.di Bundesfachkommission Archive, Bibliotheken, Dokumentation, in der Bundesfachkommission Hochschulen und im Bundesfachbereichsvorstand.

Schon durch meine Familie bin ich gewerkschaftlich sozialisiert. Als ich vor dem Studium meine Ausbildung angefangen habe, haben mir meine Eltern als Erstes gesagt: „Dann musst du jetzt aber auch in die Gewerkschaft eintreten.“ Ich habe es nie bereut. Das war damals noch die HBV. In ver.di bin ich seit 2002 und bin es immer noch gerne.

Gewerkschaftlich organisiert zu sein entspricht meinem Gerechtigkeitssinn. Ich schätze an ver.di die demokratischen Strukturen. Jedes Mitglied kann sich einbringen, so dass andere und man selbst davon profitieren, dass man selbst daran wächst.

Wir stehen als Gewerkschaft vor großen Aufgaben

Eine Aufgabe von Gewerkschaft ist immer, die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern. Auch wenn wir schon einiges erreicht haben, gibt es immer noch Bereiche, an denen wir arbeiten müssen. Dazu gehört Inklusion und Gleichstellung, aber natürlich auch Arbeitsschutz und Tarif. Wer, wenn nicht wir, kann für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen sorgen?

Auch gesellschaftlich stehen wir vor großen Aufgaben. Wir müssen uns um alles kümmern, was mit sozialer Absicherung zu tun hat: z.B.  für Familien, kranke und alte Menschen. Bildungs-, Kranken- und Pflegeeinrichtungen oder auch die Eingliederungshilfe brauchen genügend Personal, damit die Menschen und die Gesellschaft davon profitieren. Damit sehe ich ver.di auch als Bollwerk gegen rechts.

Mein Herz schlägt für die Beschäftigten aus Weiterbildung, Hochschulen und Bibliotheken

Ich habe nicht wirklich DAS EINE große Thema. Aber da ich aus dem ehemaligen Fachbereich 5 komme, schlägt mein Herz immer noch für die Beschäftigten aus Weiterbildung, Hochschulen und Bibliotheken. Dabei bin ich von Herzen ein großer Befürworter der Fachbereichsfusion und lebe das auch, wir sind in Hamburg da super aufgestellt. Ich bin zum Beispiel im Landesfachbereichsvorstand.

Trotzdem wünsche ich mir, dass die Kolleg*innen in diesen Bereichen nicht ganz in diesem großen und diversen Bereich, so toll der auf jeden Fall ist, untergehen und freue mich drauf, mich auch für ihre Interessen und Anträge einzusetzen. Das ist noch mal was anderes für mich, denn da komme ich selbst her.

Hier erfährst du mehr über den 6. ver.di Bundeskongress. Hier kannst du einen Blick auf die Tagesordnung werfen.

Du willst dich in ver.di engagieren? Hier kannst du Mitglied werden.

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