Dass an vielen deutschen Universitäten und Hochschulen einiges im Argen liegt, wissen alle, die dort lernen, lehren oder anderweitig arbeiten. Meist ist die Auslastung hoch und es gibt um ein Vielfaches mehr Studierende als diejenige Anzahl, für die die Unis einst ausgelegt waren. Weil die Lehrenden entsprechend mehr Student*innen betreuen müssen, weil auch am Mittelbau an Hochschulen gespart wird, ist die Arbeit der Studentischen Hilfskräfte (SHK) umso wichtiger. Umso skandalöser ist es, dass – mit Ausnahme von Berlin – SHKs nicht nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Im Gegenteil: Offiziell gelten sie an vielen Hochschulen als „Sachmittel“, werden aus diesem Topf bezahlt und so werden sie vom Arbeitgeber „Land“ auch behandelt. Merle, Johannes, Laura, Freddy und Mara kämpfen in Hamburg für einen Tarifvertrag (hier gibt es Bilder vom Uni-Streik aus Berlin BTW) und erzählen, welche Auswirkungen dieser untragbare Zustand auf ihre tägliche Arbeit und ihr Leben hat.

Merle: „Arbeit an der Uni ist Arbeit – und keine ‚persönliche Chance‘ zur Qualifikation für den Wissenschaftsbereich!“

Ich bin Merle und studiere inzwischen im Master Soziologie an der Uni Hamburg. Seit Anfang des Jahres arbeite ich außerdem auch als studentische Hilfskraft (SHK) an der Uni und bin seitdem auch bei TV Stud aktiv.

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Katharina arbeitet als Pflegekraft in einer Rettungsstelle und streikt mit der Berliner Krankenhausbewegung seit mittlerweile vier Wochen. Zuvor hatten Beschäftigte der Berliner Krankenhausbetreiber Vivantes und Charité ihren Arbeitgebern als auch dem Berliner Senat ein 100-tägiges Ultimatum gestellt. Das gemeinsame Ziel: eine sofortige Umkehr in der Gesundheitsversorgung und bei den Arbeitsbedingungen in den Berliner Krankenhäusern!

Die Beschäftigten fordern eine bedarfsorientierte Personalbemessung und die Bezahlung nach TVöD – auch für die Beschäftigten in den schlechter entlohnten Ausgliederungen. Aber auch nach vier Wochen Streik und öffentlichem Druck hat sich seitens der Politik und Arbeitgebern nicht viel getan.

Katharina ist wütend und setzt gleichzeitig auf EURE Solidarität! In ihrem sehr persönlichem Aufruf schildert sie eindringlich ihre aktuelle Arbeitssituation und warum Streik für sie aktuell die einzige Option und Hoffnung auf eine echte Veränderung ist.

Hier ihr Appell:

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Im August 2020 kam die mobile Bank N26 in die Kritik, nachdem öffentlich wurde, wie rabiat das Management versucht hatte, die Gründung eines Betriebsrats zu blockieren, genauer gesagt, die Wahl des Wahlvorstands – am Ende erfolglos. Anfang November 2020 konnten die Beschäftigten ihren Betriebsrat wählen.

Ein knappes Jahr nach Betriebsratsgründung haben wir uns mit einem Mitglied des Betriebsrats getroffen und wollten wissen: Wie sieht es heute bei N26 aus?

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*Ole Hermann heißt in Wirklichkeit anders. Sein Name ist der Redaktion bekannt.

Die Tarifrunde zwischen ver.di und dem Verband der privaten Banken (AGV) hatte ihren Auftakt am 1. Juli und ging ziemlich ernüchternd und ohne Ergebnis zu Ende. Die rund 150.000 Beschäftigten in den knapp über 80 deutschen Privatbanken sehen sich erheblichen strukturellen Umbrüchen gegenüber. Die anhaltende Niedrigzinsphase, zunehmende Regulierungen und die fortschreitende Digitalisierung stellen die Branche vor große Herausforderungen.

Wir haben mit Ole Herrmann über die Stimmung und Probleme in seiner Filiale gesprochen – insbesondere auch unter den Voraussetzungen der Corona-Pandemie. Ole heißt eigentlich anders und hat uns gebeten, alles zu anonymisieren, was auf ihn zurückführt. Er befürchtet, dass sein Arbeitgeber interne Schritte gegen ihn einleiten könnte.

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Ich heiße Lars Borck, bin 50 Jahre alt, LKW-Fahrer und seit fast 30 Jahren in Europa unterwegs. Hier möchte ich mich und meinen Beruf vorstellen, da viele – und das ist kein Vorwurf – kaum wissen, wer wir LKW-Fahrer*innen sind, wie unser Arbeitsalltag aussieht und unter welchen Bedingungen wir arbeiten. Während der Corona-Pandemie oder zum Brexit wurde mal kurz viel über uns berichtet, aber jetzt sind wir wieder von der medialen Bildfläche verschwunden.

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Jessica Hoffmann ist das tausendste neue ver.di-Mitglied in der Berliner Krankenhausbewegung, Portrait-Foto
Jessica Hoffmann ist das tausendste neue ver.di-Mitglied in der Berliner Krankenhausbewegung

Mehr von uns ist besser für alle – unter diesem Motto mobilisieren Krankenhausbeschäftigte schon seit einigen Jahren für Entlastung. Das ist durchaus doppeldeutig gemeint: Eine bessere Personalbesetzung hilft allen, die jetzt oder in Zukunft auf eine gute Krankenversorgung angewiesen sind. Und: Mehr Gewerkschaftsmitglieder sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. In beiderlei Hinsicht macht die Berliner Krankenhausbewegung von sich Reden. Die Beschäftigten von Charité, Vivantes und ihrer Tochterunternehmen haben ein 100-Tage-Ultimatum gestellt und verlangen zum einen einen Tarifvertrag Entlastung sowie zum anderen die Bezahlung aller Beschäftigten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Im Zuge der Kampagne sind schon 1.000 Beschäftigte der Gewerkschaft ver.di beigetreten. Wir stellen das tausendste neue Mitglied vor: die Gesundheits- und Krankenpflegerin Jessica Hoffmann aus dem Vivantes Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf.

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Ich bin Auszubildende zur Pflegefachfrau im Krankenhaus im ersten Ausbildungsjahr. Ich mag meine Ausbildung. Ich bin überzeugt, dass es eine tolle und absolut sinnvolle Arbeit ist. Und ich weiß, dass ich diese Arbeit von Herzen gerne tue! Aber schon nach dieser kurzen Zeit kann ich sagen: Es wird einem sehr schwer gemacht, gute Arbeit zu leisten! Wir können im Alltag unsere Arbeit nicht so machen, wie es vonnöten ist.

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Fabienne – über ein Jahr bei ver.di im Trainee-Programm

Wenn der Beginn der heiß ersehnten Weiterbildung genau mit einer weltweiten Pandemie zusammenfällt … Fabienne hat zum 1. April 2020 zusammen mit 13 weiteren Nachwuchs-Gewerkschaftssekretär*innen ihr Trainee-Programm begonnen – und uns vor einem Jahr von ihrem Einstieg unter diesen ganz besonderen Bedingungen auf diesem Blog erzählt. Ein gutes Jahr ver.di-Trainee-Programm ist mittlerweile um – und genauso lange begleitet uns auch die Corona-Pandemie. Wir haben Fabienne wieder getroffen und gefragt, wie es ihr und ihren Co-Trainees ergangen ist und welches Fazit sie aus – dem im übrigen neuen – Programm für ver.di-Nachwuchskräfte zieht.

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Melanie F., 45, ist als Gruppenhelferin in der Behindertenhilfe tätig. Die Mainzerin arbeitet bei einem gemeinnützigen Verein als Begleiterin im Bereich Wohnen mit Assistenz und finanziert so ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. Im Interview spricht Melanie darüber, welche großen Auswirkungen ihr Arbeitsalltag in der Pandemie auf ihr Privatleben hat.

ver.di: Ganz kurz vorab: Wieso hast du dich für eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschieden?

Melanie: Das war eine Bauchentscheidung. Ich bin mit Menschen mit Beeinträchtigungen groß geworden und habe nie Berührungsängste gehabt. In meinem vorherigen Beruf in einer IT-Consulting-Firma war ich nicht mehr glücklich. Ich kam irgendwann an den Punkt, dass ich beschlossen habe, mich beruflich zu verändern.

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Sie haben sich entschlossen, in der Tarifrunde der Länder (TdL) 2021 Gesicht zu zeigen! Marko, Sylvia und Marie sind – wie über 2 Millionen andere – Angestellte im öffentlichen Dienst beim Land und außerdem bei ver.di engagiert. Sie arbeiten in den unterschiedlichsten Berufen und werden euch in den nächsten Monaten durch die Tarifrunde begleiten. Sie erzählen aus ihrem Arbeitsalltag, benennen ihre Erwartungen, was sich verbessern muss, zeigen euch Bilder von Aktionen und Streiks, an denen sie teilnehmen, und kommentieren aus ihrer Sicht den Fortlauf der Verhandlungen. Heute stellen wir sie vor!

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