von Cornelia Berger, Leiterin Kommunikation

Warnstreik in Tübingen 15.10.2020

„Vernünftig“ werde es sein, das Angebot, das er ver.di gemeinsam mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen vorlegen wolle, so verhieß es Bundesinnenminister Horst Seehofer in der Haushaltsdebatte im Deutschen Bundestag am 1. Oktober. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte einen Tag vorher schon festgestellt: „Die Corona-Heldinnen und –Helden wollen keinen Orden. Sie wollen ein ordentliches Gehalt und das müssen wir sicherstellen.

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Streikende mit ver.di-Banner in Ulm am 24. September 2020.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst halten den Laden am Laufen. Denn sie sind systemrelevant. In den letzten Monaten wurde daher viel für sie geklatscht. Eine Anerkennung für Menschen, die tagtäglich wichtige Arbeit leisten. Sie beraten, betreuen und unterstützen die Bürger*innen. Oft an vorderster Front. Ob im Gesundheitswesen, in der Ver- und Entsorgung, bei der Bundesagentur für Arbeit oder in den Kitas. Und natürlich tun Anerkennung und Respekt gut. Doch jetzt geht es darum, diese Wertschätzung auch finanziell auszudrücken. Und auf einmal gibt es von den Arbeitgeber*innen nur noch eine Klatsche.

Genau deshalb machen die Beschäftigten nun Druck. Sie streiken. Falls die Streiks im öffentlichen Dienst auch dich treffen und zusätzlich zum Beispiel dein Bus mal einen Tag nicht fährt: Bleib cool! Setz ein entspanntes Lächeln auf und lies hier nach, wieso Solidarität eine echte gute Idee ist.

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sebastian gerhards - ver.di-tarifbotschafter in den tarifverhandlungen im öffentlichen dienst 2020

Christiane Lehmann: Hallo Sebastian, du hast dich entschieden, in den Tarifverhandlungen 2020 für den öffentlichen Dienst ver.di-Tarifbotschafter in deiner Amtsstelle zu werden. Wer bist du und was machst du beruflich?

Sebastian Gerhards: Ich bin Sebastian Gerhards, 39 Jahre alt und gelernter Landschaftsgärtner, heute arbeite ich als Landschaftsarchitekt bei der Unteren Naturschutzbehörde, Fischerei und Jagd im Hochsauerlandkreis.

Christiane Lehmann: Was machst du da genau? 

Sebastian Gerhards: Ich betreue verschiedene Schutzgebiete wie Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Auch die Durchsetzung der sogenannten „Eingriffs-Ausgleich-Regelung“ fällt in meinen Arbeitsbereich. Diese Regelung soll dafür sorgen, dass sich ein Gebiet durch Baumaßnahmen nicht verschlechtert. Wir betreuen auch Landwirte im Rahmen des Vertragsnaturschutzes und organisieren gemeinsam die Bewirtschaftung, die Beweidung oder die Mahd, um die schutzwürdigen Flächen optimal zu fördern.

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Sylvia Bühler heizt Beschäftigten in der Pflege vor der 2. Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ein. 19. September 2020, Potsdam Foto: KAY HERSCHELMANN

Innerhalb der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gibt es zwei eigene Tische, an denen zusätzlich zur „großen Runde“ verhandelt wird. Den Verhandlungstisch in Gesundheitswesen und Pflege haben unsere Vertreter*innen eingefordert, weil wir finden, dass es besonderen Gesprächsbedarf in diesem Bereich gibt, der innerhalb der „großen“ Verhandlungen nicht komplett abgedeckt werden kann. Anders der Verhandlungstisch der Sparkassen: Dieser Tisch wurde von der Arbeitgeber*innenseite gefordert und das verheißt nichts Gutes.

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Vanessa Gropp. Tarifbotschafterin für ver.di in der Tarifrunde.

Christiane Lehmann: Hallo Vanessa, du bist ver.di-Tarifbotschafterin in der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Bevor du uns erzählst, was du in dieser Rolle genau machst und wie man „TaBo“ wird, erzähl uns doch kurz, wer du bist und was du machst.

Vanessa Gropp: ich bin Vanessa, 20 Jahre alt und komme aus dem Kreis Hohenlohe. Ich mache eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und hatte gestern meine letzten Prüfungen. Seit heute bin ich examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin am Krankenhaus Hohenlohe.

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TVN2020; Berlin-Friedrichsstrasse, 24.07.2020 © Christian Jungeblodt

Schon vor der Corona-Krise ist die Tarifrunde #TVN2020 für den öffentlichen Personennahverkehr gestartet, zum 1. Juli ist die Friedenspflicht zu Ende gegangen: ver.di ist streikfähig. Zugleich streiten ver.di und Fridays for Future (FFF) schon seit längerem Seite an Seite für eine umweltfreundliche und gerechte Verkehrspolitik, denn wir finden, das sind zwei Seiten einer Medaille: Gute Arbeitsbedingungen und Klimaschutz durch gute Angebote im ÖPNV – das eine geht nicht ohne das andere.  

Stop, halt, noch mal, bitte von vorne! – Wie kommen ver.di und Fridays for Future eigentlich zusammen und was haben Klimawandel und die Tarifrunde im ÖPNV miteinander zu tun?

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5 Dinge, die du über Tarifverträge wissen solltest

Du willst eine gute Work-Life-Balance, ein faires Gehalt, ausreichend Urlaub und obendrauf noch Weihnachtsgeld? Dann willst du einen Tarifvertrag. Denn ein Tarifvertrag sorgt für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Und entgegen aller Vorurteile profitiert sogar dein Arbeitgeber. Denn in einer Branche mit Tarifvertrag gelten die gleichen Rahmenbedingungen für alle. Leider fallen uns die Tarifverträge trotzdem noch immer nicht in den Schoß. Warum es sich lohnt, für Tarifverträge in den Ring zu steigen, was für dich dabei rausspringt und welche Arten es überhaupt gibt, liest du hier:

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5 Dinge, die du über den Sozial- und Erziehungsdienst wissen solltest

Singen, spielen, sich um die lieben Kleinen kümmern: Ein Job im Sozial- und Erziehungswesen ist sprichwörtlich ein Kinderspiel..?! Wir bei ver.di lieben es ja, mit Vorurteilen aufzuräumen! Denn im Sozial- und Erziehungsdienst arbeiten echte Profis, egal ob in den Kitas, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Behindertenhilfe, im Allgemeinen Sozialdienst, in der Schulsozialarbeit oder einem der zahlreichen anderen Bereiche. Sie helfen, unterstützen, reichen uns die Hand, und zwar in jeder Lebenslage. Ihre Aufgaben sind vielfältig, und ihre Arbeit eigentlich unbezahlbar. Und doch sind ihre Einkünfte meist nur im unteren Einkommensniveau zu finden. Ideal und Realität liegen also leider weit auseinander. Wir haben die fünf wichtigsten Infos über diese wichtige Arbeit aufgelistet.

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Mann und Frau in Wohnung mit einem Tablet

Amazon gab es schon, da war Online-Shopping etwas für Nerds, Handys sahen aus wie Kommunikatoren aus Star Trek und alle schmolzen dahin zu Mariah Careys „Without You“. 25 Jahre später ist Amazon zu einem gigantischen Konzern mit weltweit 789.000 Beschäftigten herangewachsen. Das Imperium des Jeff Bezos agiert global, extrem flexibel und aggressiv. Der wirtschaftliche Erfolg geht allerdings auf Kosten der Beschäftigten. Wir haben fünf Dinge zusammengestellt, die du wissen solltest, wenn du das nächste Mal bei Amazon bestellst.

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