Mein Name ist Ina, ich bin 55 Jahre alt und arbeite seit 33 Jahren bei einem Blinden- und Sehbehindertenverein. Dort betreue ich schwerstmehrfachbehinderte Erwachsene, die zudem blind oder sehbeeinträchtigt sind. Das ist ein sehr sensibler Bereich. Insgesamt betreibt der Verein fünf Wohneinheiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und zwei Werkstätten. Ich bin langjährige Teamleiterin und teilweise freigestellte Betriebsrats-Vorsitzende.

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Mein Name ist Brit, ich bin 43 Jahre alt und arbeite seit 10 Jahren als Erzieherin in der Kindertagesstätte einer Hamburger Stiftung. Seit vier Jahren bin ich in einer integrativen Kita-Gruppe tätig. Ebenfalls vor vier Jahren wurde ich in den Vorsitz der Mitarbeiter*innenvertretung gewählt und bin teilweise freigestellt. Ab Mai diesen Jahres bin ich aber wieder in Vollzeit bei den Kindern.

Unsere Stiftung ist der Diakonie zugeordnet, wir gehören damit zu den wenigen Anwendern der Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Die aktuelle Tarifrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst betrifft uns somit nicht direkt, aber sie setzt Standards für die gesamte Branche und so profitieren wir auch von einem guten Abschluss, nur etwas später. Bisher hat die Arbeitsrechtliche Kommission einige Zeit nach einem Tarifabschluss im öffentlichen Dienst unsere Gehälter immer nach oben korrigiert. Sonst würden viel zu viele Beschäftigte zur kommunalen Konkurrenz abwandern

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Von Conny Berger, Leiterin Kommunikation in der ver.di Bundesverwaltung

English and Ukranian texts below

Olga Losynska (34 Jahre jung) arbeitet im Moment im vierten Stock der ver.di-Bundesverwaltung – da, wo auch unsere ver.di-eigene Abteilung für die Seeleute Quartier hat. Um ukrainische Seeleute und Hafenarbeiter kümmert sich Olga. Sie kommt aus Odessa, der größten Hafenstadt der Ukraine. Auch der Hamburger Hafen, die HHLA, hat dort riesige Anlagen und wickelt über das Schwarze Meer wesentliche Bestandteile seiner Geschäfte ab. 

Olga hingegen kümmert sich um die Menschen, die diese Geschäfte über den internationalen Schiffsverkehr erst möglich machen, indem sie über die Einhaltung von internationalen Tarifstandards wacht.

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Ich bin Julia, 38 Jahre alt und Sozialpädagogin. Ich arbeite im Bereich Ambulant Begleitetes Wohnen bei einem Freien Träger. Im Rahmen unseres Konzepts begleite ich einzelne erwachsene Personen mit Behinderung in ihrem Alltag. Dafür vereinbare ich jeweils individuelle Termine mit ihnen. Ich habe also keine klassischen Acht-Stunden-Dienste wie beispielsweise im stationären Wohnen, sondern kann meine Termine auch mal etwas schieben. Hinzu kommt, dass ich als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende teilweise freigestellt bin und meine Betriebsratstätigkeit gut in meine Arbeitsabläufe einbauen kann.

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Mein Name ist Lisa, ich bin 39 Jahre alt, ausgebildete Ergotherapeutin und arbeite mit Menschen mit Behinderungen. Ich bin bei einer Werkstatt als Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung angestellt. Im Berufsbildungsbereich betreue ich Teilnehmer*innen zwei Jahre lang bei ihrer beruflichen Bildung.

In meiner Abteilung lernen meine Teilnehmer*innen allerlei Bürotätigkeiten wie das Vorprüfen von Rechnungen, Buchrücken abzuschreiben und Bücher zu digitalisieren. Zusätzlich habe ich noch eine Fachleitungsstelle für ein Rehabilitations-Planungselement im Haus und arbeite im Rahmen dieser Stelle am Konzept unserer Einrichtung mit.

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Mein Name ist Sina, ich bin 31 Jahre alt und Erzieherin in Hannover. Seit zehn Jahren arbeite ich im Kindertagestättenbereich in einer großen Einrichtung, die insgesamt ca. 100 Kinder besuchen. Dort betreue ich Kleinkinder zwischen eins und drei. Seit März 2020 bin ich ordentliches Mitglied im Personalrat und bin teilweise freigestellt. Für mich stand fest, dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten möchte …

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Von Conny Berger, Leiterin Kommunikation in der ver.di Bundesverwaltung

Aktion der Berliner Krankenhausbewegung in ver.di vor dem Roten Rathaus.
© Kay Herrschelmann
Berliner Krankenhausbewegung: ein gewerkschaftlicher Erfolg

Pünktlich zum neuen Jahr tritt ein Tarifvertrag in Kraft, der für mich einen Meilenstein für 2021 darstellt: Der Entlastungstarifvertrag bei der Berliner Charité. Er ist das Ergebnis einer beeindruckenden Tarifauseinandersetzung, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, bessere Personalausstattung und Bedingungen für die großen Berliner Krankenhäuser Charité und Vivantes sowie die Vivantes-Tochterunternehmen zu erkämpfen. Ein beeindruckender Kampf, der auch gleich eine Antwort darauf gegeben hat, welche Taten öffentliche Arbeitgeber oder Arbeitgeber, die im Eigentum der öffentlichen Hand sind, ihren Lobeshymnen auf den Einsatz der systemrelevanten Kolleg*innen folgen lassen werden. 

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Foto: Kay Herschelmann

„Wir für Tarif“ lautet das gemeinsame Motto der Tarifbewegung im Bereich der privaten Banken und der öffentlichen Banken.* Beide Tarifrunden starteten im Sommer 2021 und begannen eher zäh und herausfordernd für die ver.di-Verhandlungskommission. Doch was ist der aktuelle Stand der Verhandlungen zur Jahreswende? Dazu haben wir mit dem ver.di-Verhandlungsführer und Fachgruppenleiter Bankgewerbe Jan Duscheck gesprochen. 

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Im August 2020 kam die mobile Bank N26 in die Kritik, nachdem öffentlich wurde, wie rabiat das Management versucht hatte, die Gründung eines Betriebsrats zu blockieren, genauer gesagt, die Wahl des Wahlvorstands – am Ende erfolglos. Anfang November 2020 konnten die Beschäftigten ihren Betriebsrat wählen.

Ein knappes Jahr nach Betriebsratsgründung haben wir uns mit einem Mitglied des Betriebsrats getroffen und wollten wissen: Wie sieht es heute bei N26 aus?

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*Ole Hermann heißt in Wirklichkeit anders. Sein Name ist der Redaktion bekannt.

Die Tarifrunde zwischen ver.di und dem Verband der privaten Banken (AGV) hatte ihren Auftakt am 1. Juli und ging ziemlich ernüchternd und ohne Ergebnis zu Ende. Die rund 150.000 Beschäftigten in den knapp über 80 deutschen Privatbanken sehen sich erheblichen strukturellen Umbrüchen gegenüber. Die anhaltende Niedrigzinsphase, zunehmende Regulierungen und die fortschreitende Digitalisierung stellen die Branche vor große Herausforderungen.

Wir haben mit Ole Herrmann über die Stimmung und Probleme in seiner Filiale gesprochen – insbesondere auch unter den Voraussetzungen der Corona-Pandemie. Ole heißt eigentlich anders und hat uns gebeten, alles zu anonymisieren, was auf ihn zurückführt. Er befürchtet, dass sein Arbeitgeber interne Schritte gegen ihn einleiten könnte.

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