Foto: KAY HERSCHELMANN

Der letzte Kongresstag war wieder von Antragsdebatten geprägt – und das gab einige hochemotionale Momente. Am Vormittag entschieden die Delegierten über Anträge, die die Organisation selbst betreffen: Sollen die Organisationswahlen alle vier oder alle fünf Jahre stattfinden? Macht es Sinn, die Zahl der „BuKo“-Delegierten zu verringern?

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Foto: CHARLES YUNCK

Am Mittwochmorgen ist Linda Ruch „die Stimme“ der Konferenzleitung. Bereits in der Anmoderation erobert die selbsterklärte „Aufwärm-Expertin“ unsere Herzen. Nach dem langen Abendprogramm gestern, befindet sie, dass wir einer Aufmunterungsaktion bedürfen. Hier könnt ihr Linda im Interview kennen lernen …

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Dienstag, ein sonniger Spätsommermorgen. Der dritte Tag des ver.di-Bundeskongresses beginnt pünktlich um neun Uhr morgens im großen Saal (ohne Tageslicht) mit einem „großen“ Programmpunkt. Der frisch gewählte Bundesvorsitzende hält im Auditorium seine Grundsatzrede. Frank hat offensichtlich keine Probleme mit der Uhrzeit: Kämpferisch stellt er die großen Leitlinien unserer Gewerkschaft für die kommenden Jahre vor.

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Performance der Beschäftigten im Handel
Foto: CHARLES YUNCK

Der zweite Tag beginnt kraftvoll: Morgens um 8 Uhr stehen bereits 120 engagierte Mitglieder aus dem Handel vor dem Haupteingang des Estrel. Mit einer bunten und lauten Tanz-Performance ziehen sie wenig später quer durchs Gebäude ins Auditorium auf die Bühne. 

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Endlich ist es so weit: Am Sonntagmorgen öffneten sich die Türen des Berliner Estrel-Hotels zum 6. ver.di-Bundeskongress für die rund tausend ver.di-Delegierten und die geladenen Gäste aus unseren Schwestergewerkschaften, aus Politik, Verbänden und Zivilgesellschaft, von der AWO bis zu Luisa Neubauer von Fridays for Future, mit der die Kolleginnen ein spannendes Interview zum gemeinsamen Bündnis mit ver.di gemacht haben.

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Vom 17. bis zum 23. September 2023 findet in Berlin der sechste ver.di Bundeskongress statt. Rund tausend unserer Mitglieder, ein Querschnitt durch die Organisation, werden zusammenkommen, viel diskutieren und die Weichen dafür stellen, wie sich ver.di in den nächsten vier Jahren politisch und gesellschaftlich aufstellt.

Sie wählen Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat und entscheiden über 1000 Anträge. Sie sind ehrenamtliche Aktive aus allen Berufsgruppen, die sich in ver.di organisieren. Zwei von ihnen, Holger und Pauline, stellen wir euch vor.

Pauline Kracht ist Studentin und arbeitet nebenbei für einen Weiterbildungsträger. Ursprünglich ist sie gelernte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Sie ist außerdem stellvertretende Bundesfachbereichs-Vorsitzende und Delegierte für den ver.di Bundeskongress
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Foto: Zentrum ÜBERLEBEN

Marco Hahn: Mein Name ist Marco Hahn. Ich bin Medizinpädagoge und Leiter der Berufsfachschule Paulo Freire. Mein gelernter Beruf ist Gesundheits- und Krankenpfleger. Ich habe früher im Klinikum am Urban und bei Vivantes gearbeitet, war dort im psychiatrischen Bereich und im Bereich Ausbildung beschäftigt. Nach meinem Studium der Medizinpädagogik an der Charité habe ich Geflüchtete und Migrant*innen während ihrer Ausbildung unterstützt.

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Die Kolleg*innen am Rhenus-Standort Neu-Wulmstorf bei einem Warnstreik
im Kampf um Tariflöhne

ver.di: Hallo Jonas, ein Standort des Logistik-Konzerns Rhenus Logistics hat es letztlich mit einer sehr unschönen Streikbrecher-Aktion bis in die Medien „geschafft“. Du betreust als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär den Standort Neu-Wulmstorf – Darüber wollen wir heute sprechen. Kannst du uns zuerst beschreiben: Was macht der Konzern Rhenus Logistics?

Jonas: Rhenus Logistics ist ein Logistik-Dienstleister und ein Tochterunternehmen der Rethmann-Gruppe. Bekannter ist sicher das Schwesterunternehmen REMONDIS, ebenfalls ein Logistiker, aber spezialisiert auf Entsorgung.

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Karin ist 46 Jahre alt und trans. Seit 1999 arbeitet sie bei Weltbild im Customer Support als Softwaretesterin und im 3rd Level Kundenservice im ebook-Bereich. Dafür verschriftlicht sie technische Probleme mit der Software für die Entwickler. Ihr Outing am Arbeitsplatz hatte sie 2020.

Vorweg möchte ich sagen, dass ich nicht die Lehrbuch-trans-Person bin, falls es die überhaupt gibt. Die längste Zeit meines Lebens wusste ich nämlich gar nicht, dass es trans gibt. Mein Männerleben fand ich immer sehr sehr anstrengend, aber ich dachte halt, das sei normal. Ich kann auch nicht sagen, „Ich habe schon als Kind immer schon mit Barbies gespielt“ oder so etwas.

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